Rainer Zerback (*1958) beschäftigt sich seit 1989 intensiv mit Fotografie. Seine fotografischen Arbeiten befassen sich mit dem Thema Zivilisation: Wie interagiert der Mensch mit seiner Umgebung, mit Umwelt, mit Landschaft, aber auch mit anderen Menschen? Wie geht er mit Geschichte und Tradition um, wie reagiert er auf aktuelle gesellschaftliche Entwicklungen? Seine fotografischen Erfahrungen praktisch als auch theoretisch hat er in einer ganzen Reihe von Vorträgen zusammengefasst.
Strategien der Wertschöpfung und Alleinstellung in der Fotografie.
Zu Zeiten der analogen Fotografie konnten sich professionelle Fotografen im kommerziellen und künstlerischen Bereich von Knipsern häufig dadurch abheben, dass sie das schwierige Handwerk besser beherrschten oder hartnäckiger auf der Suche nach dem perfekten Motiv waren. Dies hat sich mit der digitalen Fotografie und dem Internet grundlegend verändert. Zum einen sind mit den digitalen fotografischen Möglichkeiten der Aufnahmesteuerung, der sofortigen Bildkontrolle und der umfassenden Bearbeitung, die prinzipiell jedermann zur Verfügung stehen, die Anforderungen an Bilder, die aus der Bilderflut herausragen sollen, enorm gestiegen. Zum anderen gibt es inzwischen keinen Winkel der Welt mehr, der nicht bereist wird und als Motiv herhält – mit anschließender weltweiter Verbreitung der Bilder im Internet. Der Vortrag zeigt anhand vieler Beispiele, welche Strategien Fotografen innerhalb solcher Rahmenbedingungen verfolgen, um sich Wettbewerbsvorteile und Alleinstellungsmerkmale zu verschaffen, beispielsweise durch exklusive Fotogenehmigungen, aufwendige Bildinszenierungen oder gefährliche Realisierungen.